Vortrag „Jüdisches Leben in der Wiehre“ von Marlis Meckel (STOLPERSTEINE) und Andreas Meckel (Publizist)
„Jüdisches Leben in der Wiehre“, ein gemeinsamer Vortrag von Marlis Meckel, STOLPERSTEINE in Freiburg, und Andreas Meckel, Publizist, unter Mitwirkung des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre.
Bereits im Mittelalter war die Wiehre zu einem Handwerkerdorf mit einer Anzahl entsprechender Betriebe geworden. So wurde sie auch für jüdische Händler, Hausierer und Geldverleiher aus den umliegenden Orten interessant.
Freiburg selbst hatte bereits im Jahre 1424 alle Menschen jüdischen Glaubens der Stadt verwiesen. Das Aufenthaltsverbot konnte jedoch durch Zahlung eines hohen Betrags umgangen werden. Die Funktion der Wiehre als „Warteraum zur Stadt“ wurde erst überflüssig, als jüdischen Kaufleuten im Rahmen der beginnenden „Gleichstellung“ erlaubt wurde, sich wieder in Freiburg niederzulassen.
Ab 1875 hat sich der Stadtteil zu einem gehobenen Wohngebiet für Interessenten aus ganz Deutschland entwickelt. Auch dies war attraktiv für Menschen jüdischen Glaubens. Entsprechend hoch war die Zahl derer, welche durch die Terrorherrschaft der Nazis auch in der Wiehre gedemütigt, entrechtet, ihres Eigentums beraubt und schließlich verhaftet, deportiert und ermordet wurden. Am 22. Oktober 1940 wurden allein aus der Wiehre etwa 100 Menschen unter entwürdigenden Umständen verhaftet und in das KZ Gurs verschleppt. Dies wird durch die bei der Veranstaltung vorgestellten Biografien deutlich.
Unter Mitwirkung des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre
Musikalische Begleitung Mike Kaufmann-Portnikow
Spenden erbeten, Anmeldung: info@jg-fr.de;
Info unter 0176-23372839